Einfach machen –Tools für PionierInnen der Green Software Development

Es ist weder ein Megatrend noch ist es wirklich in der Softwareentwicklung angekommen: das Entwickeln von klimafreundlichen und ressourcenschonenden Anwendungen.

Aktuell treiben vor allem engagierte MacherInnen das Thema weiter voran. Indem sie die Prinzipien grüner Software in ihren Projekten umsetzen und sie mehr oder weniger „hineinschmuggeln“. Denn müssen dafür erst Budget oder Zeit beantragt werden, besteht leicht die Gefahr, dass das Thema im wahrsten Sinne hinten runterfällt. Was PionierInnen brauchen, sind leichtgewichtige und freie Tools. Bluehands hat Bestehendes zusammengestellt und erweitert, um alle Interessierte auf ihrem Weg zum Carbon Aware Computing zu unterstützen.

Computing verschieben, um den CO2 Fußabdruck zu reduzieren

Tools, Bibliotheken und Daten für klimafreundliche Software

Dabei setzt man bei Green Software Development auf die gleiche Strategie wie bei der Energiewende: Nämlich den Strom vor allem dann zu nutzen, wenn das Stromnetz hauptsächlich mit regenerativen Energien betrieben wird. Denn dann sind die Emissionen pro erzeugter Kilowattstunde entsprechend geringer. Verschiebt man also das Computing gezielt in diese Zeiten, wird der CO2-Fußabdruck einer Anwendung deutlich verringert. Was es dafür braucht, sind neben Tools und Bibliotheken auch Vorhersagedaten über das Angebot an Strom aus regenerativ erzeugten Quellen.  

Time shift zum klimafreundlichsten Ausführungszeitpunkt

Die Grundlage dafür bildet das Carbon Aware SDK der Green Software Foundation, die etwas erweitert und in eine Bibliothek gegossen wurden. Diese Bibliothek ist wiederum in verschiedene Tools eingebunden. Somit gibt es jetzt unterschiedliche Möglichkeiten, um den besten Ausführungszeitpunkt abzurufen. Eingegeben wird lediglich der Ort, der früheste und späteste Zeitpunkt sowie die erwartete Dauer der Ausführung.

Dies umfasst:

  • eine Web API als ein Subset des Carbon Aware SDK
  • ein PowerShell-Modul für die Automatisierung
  • eine Hangfire Erweiterung für das Ausführen von Jobs
  • eine Bibliothek zum Einbinden in die eigene Anwendung
  • JSON-Dateien mit den Vorhersagedaten im Carbon Aware SDK Format zur eigenen Verwendung

Als Datenquelle dienen Energy Charts, die das  Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE mit Sitz in Freiburg bereitstellt. Diese basieren auf die Daten der ENTSO-E Transparenz-Plattform[1] und liefern eine kurz- und mittelfristige Vorhersage für den Anteil der erneuerbaren Energien an der Gesamterzeugung des Stroms.

Bei Anwendungen in Regionen außerhalb Europas ist es möglich auf die Daten von WattTime zuzugreifen. Dies gilt auch für den Fall, wenn längerfristige Vorhersagen erforderlich sind. Diese Daten müssen zwar lizenziert werden, es gibt jedoch die Zusicherung von WattTime.org, dass es dafür immer eine gute Lösung gibt.

Dank und Anerkennung gehört den ursprünglichen Schöpfern, der Green Software Foundation, sowie dem Fraunhofer Institute für Solare Energiesysteme ISE mit Prof. Dr. Bruno Burger und Leonhard Probst.

Mit diesem Werkzeugkasten aus Tools, Bibliotheken und Vorhersagedaten lassen sich die meisten Herausforderungen gut meistern. Einfach machen.  


[1] Bluehands waren an mehreren Projekten ihres Kunden Seven2one beteiligt bei der hierfür die Daten geliefert wurden.

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